Hanslbauer: Heimische Puten aus tiergerechtem System

Veröffentlicht von agrowerbungadmin am

Beim „Hanslbauer“ wachsen die Puten in besonders tiergerechtem Haltungssystem (BTS) auf. Hier setzt man auf Aufsitzflächen, Strohballen als Beschäftigungsmaterial und einen sonnigen Wintergarten. 

 Bis 2005 wurde am Betrieb Esterbauer Kuhmilch produziert. Durch die Investition in eine Biogasanlage wird Strom aus Biomasse produziert. Damit stellte sich die Frage einer sinnvollen Nutzung der Abwärme. Diese kann über die auch überbetrieblich eingesetzte Trocknungsanlage für Erntefrüchte und Hackschnitzel verwertet werden. Zudem werden damit die Ställe für die Puten beheizt. So konnte man nach der Umstellung von Milchproduktion auf Biogasanlage und Putenmast eine effiziente Kreislaufwirtschaft am Hof schaffen: Die Abwärme der Biogasanlage beheizt die Putenställe, der Mist aus der Putenhaltung dient wiederum als Substrat für die Biogasanlage. 

Betriebsführer Tobias, der den Betrieb 2015 übernommen hat, absolvierte nach der Ausbildung zum landwirtschaftlichen Facharbeiter in der FS Burgkirchen noch eine Kunstschmiedlehre, die Ausbildung zum Schlosser und Landmaschinenmechaniker sowie die Unternehmerprüfung und Platzwartprüfung. Derzeit arbeitet er Vollzeit als Platzwart für einen Sportverein. Seine Lebensgefährtin Karin ist ausgebildete Gärtnerin und Floristin, arbeitet Teilzeit als Produktionsmitarbeiterin und kümmert sich um die Kinder Miriam und Hannes. 

2019 wurde ein Erweiterungsschritt für den Betrieb gewagt: der Neubau des Putenmaststalles mit Wintergarten für 5.150 Puten, davor wurden 1.600 Puten gehalten. Damit erfolgt in den bereits bestehenden Stallungen die Voraufzucht der Küken bis zu einem Lebensalter von ca. 4 Wochen. Danach werden sie in den neu errichteten Endmaststall überstellt, wobei generell die Truthennen und Truthähne getrennt gehalten werden. Die Truthennen nach ca. 15 Wochen und die Truthähne nach ca. 20 Wochen verkauft. 

Wurden alle Tiere abgeholt, gilt die volle Konzentration der Reinigung, Desinfektion und Einstreu des Stalles, sodass für die neu einziehenden Tiere hygienisch optimale Bedingungen geschaffen werden. 

Oberstes Ziel ist, dass es den Tieren gut geht. Dabei spielen die Fütterung und Verdauung eine große Rolle. Werden Probleme beobachtet, erfolgt der Einsatz von Kräutern über das Trinkwasser. Durch tiergerechte Haltungsbedingungen können Ausfälle gering gehalten und gute Tageszunahmen erzielt werden. Die Küken werden zur Gänze von einer österreichischen Brüterei zugekauft. 

Künftig wollen sie die Trocknungsanlage erweitern und zusätzlich die Wärme der Hackschnitzelheizung zur Trocknung einsetzen. 

Kreislaufwirtschaft, Stärkung der tierischen Selbstversorgung und dabei immer das Tierwohl im Auge – das ist gelebte Zukunftsfähigkeit. Weitere Betriebsreportagen und Serviceangebote unter: www. zukunftlandwirtschaft2030.at 

Betriebsspiegel

  • 50 ha lw. Nutzfläche (44 ha Acker und 6 ha Grünland) – davon 28 ha Eigenfläche und 22 ha Pachtfläche; 13 ha Wald 
  • Hauptbetriebszweige: Putenmast, Biogas 
  • Tierbestand: 1.650 Truthennen und 3.500 Truthähne, 3 Umtriebe/Jahr 

Bildquellen

  • Bild_1_Familie_mit_Obmann: LK OÖ/Ferner-Oberndorfer
  • Bild_2_Küken: LK OÖ/Ferner-Oberndorfer
  • Bild_3_Puten_Wintergarten: LK OÖ/Ferner-Oberndorfer
  • Bild_4_Betriebsleiter_im_Stall: LK OÖ/Ferner-Oberndorfer
Kategorien: Zukunftshöfe